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CHRIS DURHAM . Belfast
28. Mai 2011 bis 9. Juli 2011 Zur Eröffnung der Ausstellung Belfast mit Arbeiten von Chris Durham am Freitag, den 27. Mai 2011, 18 bis 21 Uhr, laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Dauer der Ausstellung: Bis zum 9. Juli 2011. Pressemitteilung
Die Bildreihe Belfast steht exemplarisch für das photographische Schaffen des 1964 in London geborenen Künstlers Chris Durham. Seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit im Jahr 1994 verbindet sich sein photographisches Tun mit genau geplanten Reiserouten und Wanderungen. [...] So hat er verschiedene Länder wie insbesondere Belgien, Deutschland, England, Frankreich, Zypern oder wie im gegebenen Fall Nordirland bereist und hinsichtlich seiner Werkgruppen topographisch relevante Aspekte herausgegriffen. In den letzten Jahren richtet sich sein Interesse bevorzugt auf Gebiete, deren Geschichte gravierend durch politische Konflikte und Grenzverläufe gekennzeichnet ist. [...] Hatte Chris Durham 2001 neben anderen europäischen Großstädten Belfast auch für sein Projekt Citycrossings bereist, kehrte er 2009 in die nordirische Hauptstadt zurück, um in den konfessionell getrennten Wohnvierteln zu photographieren. Dort trifft er auf Wandgemälde oder Graffiti, in denen sich die unausgesetzte Brisanz des sich über Jahrhunderte entwickelten Nordirlandkonflikt spiegelt. [...] In den Straßen Belfasts wirken die Wandgemälde – im englischen Sprachgebrauch als „murals“ bezeichnet – wie Signale und geben unmissverständliche Hinweise auf die jeweilige Gesinnung der Anwohner. Doch mehr noch geben die Wandgemälde Botschaften oder massive Parolen aus, heben entsprechend fanatische Parteien oder Organisationen hervor, erinnern an Geschichts- und Kampfereignisse, an Attentate, oder an einzelne Kämpfer und Opfer, die zu Helden stilisiert werden. Ohne genaueres Hintergrundwissen sind die Wandgestaltungen kollektiven, schwer dechiffrierbaren Codes vergleichbar, die jedoch im Alltag der Bewohner, sei es beim Einkauf oder auf dem Weg zum Arbeitsplatz, wichtige Grenzen und Reglements vorzeichnen oder auch nur mahnend im Hintergrund mitschwingen. [...] Mit seinen Aufnahmen nimmt Chris Durham für keine der in seinen Ansichten angesprochenen Gruppen Partei, vielmehr registriert er die angetroffenen Situationen in aller Sachlichkeit und betrachtet die „murals“ in Nachbarschaft anderer im Stadtbild vorkommender Phänomene, wie parkenden Autos, Geschäften oder kommerziellen Werbetafeln, die mit wiederum andersartig konnotierten Bild- und Schriftzeichen ausgestattet sind. Die zu den New Topographics gehörenden photographischen Positionen können durchaus zu Durhams Vorbildern gezählt werden, er übernimmt ihre dokumentarisch deskriptive Methode und transferiert diese in einen europäischen, stark politisch geladenen Kontext. [...] So erschreckend selbstverständlich sich die teilweise geradezu martialischen Wandgemälde in das städtische Gesamtbild einfügen, so nah wird der Konflikt als substantieller Teil der komplexen Geschichte Nordirlands in Chris Durhams Bildreihe Belfast vor Augen geführt – ein hohes Aggressionspotential, das unübersehbar zum europäischen Alltag des 21. Jahrhunderts gehört. Chris Durham wohnt und arbeitet in Düsseldorf. Zwischen 1994 und 2002 hat er an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Bernd Becher und Thomas Ruff studiert und als Meisterschüler abgeschlossen. 2002 erhielt er vom Deutschen Forum für Kunstgeschichte ein Auslandsstipendium nach Paris und 2003 den Förderpreis für Dokumentarfotografie der Wüstenrot Stiftung. Seit 2002 arbeitet er als Assistent am Werk von Bernd und Hilla Becher und 2006 – 2007 war er als Lehrbeauftragter an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe tätig. Sein Werk war in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, darunter 2010 ebenso mit einer Auswahl aus der Reihe Belfast in der Präsentation Der Westen leuchtet im Kunstmuseum Bonn und 2011 noch einmal um mehrere Arbeiten ergänzt in der Photographischen Sammlung der SK Stiftung Köln. Auszug des Informationstextes der Ausstellung ‚Chris Durham: Belfast‘, Die Photographische Sammlung‘, Köln mit Genehmigung von Gabriele Conrath-Scholl Pressetext zum Download | pdf 125 k TZR Galerie Kai Brückner
Poststraße 3 Galeriehaus im Hof D-40213 Düsseldorf T +49 (0)211-9 17 44 89 F +49 (0)211-91 749 43 M info@tzrgalerie.de |