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Carla Gannis

Jezebel inside
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TZR Galerie
11. April - 31. Mai 2008

Am 11. April 2008 eröffnet die TZR Galerie Kai Brückner die Ausstellung „Jezebel inside” der amerikanischen Künstlerin Carla Gannis. Sie befasst sich in ihren Arbeiten mit dem weiblichen Archetypen der Jezebel, einer alttestamentarischen Figur, die lange nur als Symbol für Heidentum und Wollust stand. In der Moderne steht sie zunehmend für Nonkonformismus, wie beispielsweise die Hauptperson in den Filmen „Jezebel” (1938) und „Vom Winde verweht” (1939). Heute ist sie mutige Rebellin, Verführerin und feministische Ikone in Büchern, Filmen und Liedern.

In den Werken der Ausstellung erfindet Gannis die Figur der Jezebel mittels digitaler Collagen, einer 3D Lichtbox, einem Spieluhr Objekt und dem interaktiven Onlinespiel „Jbel 360” fortwährend neu. Ihr dargestellter Typ Frau vereint dabei eine Vielzahl multidimensionaler Charaktere: die Nonkonformistin, die Schöne, die Revolutionärin, die Sexgöttin, das Opfer (Leibeigene, Sklavin) und die Superheldin. Gannis hebt ihre Figuren auf eine neu geschaffene Bühne, von wo aus sie Stärke, Intelligenz und Komplexität ausstrahlen. Sie triumphieren nunmehr über Mythologie, Geschichte und Stereotypen, die seit Generationen den Begriff von Weiblichkeit im kollektiven Unterbewusstsein geformt und definiert haben. Ihre Hauptfiguren tragen - wie das historische Vorbild - stets Rot, dies nicht nur die Lust oder Sexualität bezeichnend, sondern vielmehr als Ausdruck für Groll und Wut, Revolution und Mut und einer fortwährenden Weigerung gegen die Vereinnahmung durch Klischees.

Die Motive ihrer Arbeiten verankern Gannis Kunst stark in der Welt der Popkultur. Anregungen für ihre Szenarien findet die Künstlerin in Kinofilmen (Cinema Room, BDB, Turing Test, Peepbox J 01), Pop Songs (Queenie, Nascent) und in neuerer Zeit im Bereich der Computer- und Videospiele, wie zum Beispiel in ihrem interaktiven Spiel „Jbel 360”.

„Jbel 360”, in der Galerie auf dem Computer Bildschirm anzusehen, ist ein interaktives Spiel, erfunden und gestaltet von Carla Gannis und online auf der Homepage www.tzrgalerie.de zugänglich.

Gannis präsentiert in ihren Arbeiten ihre persönliche, visuelle, zeitgenössische Neudeutung des Jezebel-Mythos. Die Interpretation des Themas mit Hilfe von computerbasierten Bildtechniken, zum Teil als interaktives, weltweit frei zugängliches und sich erweiterndes Kunstwerk erscheint im Rahmen des digitalen Zeitalters als konsequent und zukunftsorientiert.
TZR Galerie Kai Brückner