Vor allem das Thema der Stadtlandschaft und der natürlichen Landschaft steht im Mittelpunkt des Interesses von Chris Durham. In den letzten Jahren konzentrierte sich der Künstler auf Gebiete, deren Geschichte gravierend durch politische Konflikte und Grenzverläufe gekennzeichnet ist. So reiste er 2009 nach Belfast, um in den konfessionell getrennten Wohnvierteln die Wandgemälde ...und Graffiti zu photographieren, in denen sich die unausgesetzte Brisanz des Nordirlandkonflikts spiegelt. Die Wandgemälde - Englisch „murals“ - wirken wie Signale, die Botschaften und Parolen fanatischer Parteien oder Organisationen ausgeben, an Geschichts- und Kampfereignisse erinnern oder einzelne Kämpfer wie auch Opfer zu Helden stilisieren.
Chris Durham nimmt für keine der Gruppen Partei, vielmehr registriert er die Situationen in aller Sachlichkeit und betrachtet die "murals" in Nachbarschaft anderer im Stadtbild vorkommender Phänomene, wie parkende Autos, Geschäfte oder Werbetafeln, die mit andersartig konnotierten Bild- und Schriftzeichen ausgestattet sind. Können die zu den New Topographics zählenden Positionen durchaus als Durhams Vorbilder genannt werden, so übernimmt er ihre dokumentarisch deskriptive Methode und transferiert diese in einen europäischen, politisch geladenen Kontext.
Chris Durham. Belfast
21. Januar bis 7. März 2011
Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7 (1.OG)
50670 Köln
T 0221 888 95 0
F 0221 888 95 101
Öffnungszeiten: Täglich (ausser mittwochs) 14 - 19 h
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