HOLY DISORDERS. Margriet Smulders Pressetext zur Ausstellung. TZR Galerie Kai Brückner. 12. Februar bis 2. April 2016
Zum Düsseldorf Photo Weekend 2016 zeigen wir die Ausstellung ‚Holy Disorders‘ mit Werken der holländischen Künstlerin Margriet Smulders. In Deutschland waren die Bilder Smulders‘ bislang selten zu sehen, zuletzt in einer Ausstellung der DZ Bank Sammlung in Frankfurt.
In den Besprechungen der Blumenbilder von Margriet Smulders wird auf die Nähe der Motive zur Stillleben Malerei des 17. Jahrhunderts verwiesen. Tatsächlich sind Blumen, Blüten­:blätter und ab und an auch Vasen in den hier gezeigten Arbeiten die Protagonisten ihrer Bildwelt. Auch die Farbpallette erscheint vergleichbar mit den Gemälden der Geschichte. Doch hier endet die Verwandtschaft zu den zitierten ‚Vorbildern‘. Die Fotografien von Margriet Smulders überschwemmen die Anschauung mit Formen und Farben, die aus der Fläche des Bildes nach außen drängen. Spiegelungen und wolkige Farben erzeugen irritierende, nicht aufzulösende Räumlichkeiten, die zwischen Fläche und Tiefe changieren. Die Betrachtung zielt weniger auf das Entschlüsseln einer Symbolsprache, als vielmehr auf das unmittelbare Erleben von Sinneseindrücken. Dabei spricht die Holländerin von Aspekten der Sinnlichkeit und Erotik, von Emotion und organischer Körperlichkeit. Auf dieser Ebene liegt ein Vergleich mit der Bildwelt eines Araki weit näher, als mit historischer Stillleben Malerei.
Smulders arbeitet rein analog. Ihre Motive arrangiert sie vor der Kamera genauso, wie sie später im Bild erscheinen. Aufwendige Studio Installationen mit Spiegeln, Wasserbecken, speziell angefertigten Glasobjekten, Blumen etc. sind Grundlage der prachtvollen Motive ihrer Kunst. Doch hinter dem schönen Schein verbirgt sich die ganze Tiefe menschlichen Lebens.
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